Fußball

85 Millionen Rekordumsatz: Bei Meister Sturm muss mehr passieren als Kayombo

Mehr als 20.000 Fans feierten Sturm Graz nach dem Meisterstück gegen Wolfsberg am Vorplatz des Stadions, als sich Meistertrainer Jürgen Säumel mit  Mannschaft und Meisterteller auf der Bühne zeigten.  Im Zuge der Ekstase um die erfolgreiche Titelverteidigung kam es auch zu Ausschreitungen mit sieben Verletzten, wegen Pyrotechnik wurde der Einsatz der Feuerwehr notwendig. Und weil gegen Mitternacht einige Fans ein offenes Feuer auf der Straße vor der Merkur-Arena entzündeten. Danach sorgte die Polizei für das Ende der Meister-Party. Für Sturm endete die Saison nicht nur mit einem sportlichen, sondern auch it einem wirtschaftlichen Erfolg: Der Umsatz kletterte um etwa 35 Millionen auf die Rekordmarke von 85. Dafür sorgten die Einnahmen aus der Champions League sowie Erlöse aus den Transfers von Mika Biereth, Alexander Prass und Jusuf Gazibegovic.

Sturm steigt im August ins Play-off der Qualifikation zur Champions League ein, hat daher die Teilnahme an der Ligahase der Europa League sicher. Die Millionen aus der Champions League reizen sowohl Präsident Christian Jauk als auch Wirtschaftsvorstand Thomas Tebbich sicher mehr. Aber dazu muss aufgerüstet werden. Damit wird die Sommertransferzeit zur Stunde der Wahrheit für Sportvorstand Michael Parensen. Es kann nicht jeder Transfer ein Volltreffer sein, aber ein sehr gutes Händchen, wie es sein Vorgänger Andreas Schicker hatte, wäre dringend notwendig. Schicker gratulierte aus dem Griechenland-Urlaub zur erfolgreichen Titelverteidigung. So wie Säumels Vorgänger Christian Ilzer und Ex-Präsident Hannes Kartnig, unter dem dies in den Neunzigerjahren erstmals gelungen war.

Das Durchschnittsalter der Startelf beim Meisterstück gegen Wolfsberg betrug nur 25,2 Jahre, die ältesten Spieler waren die drei Zentralfiguren: Abwehrchef Gregory Wüthrich (30) sowie Ion Gorenc Stankovic und Otar Kiteishvili (jeweils 29). Am meisten wird Sturm  der Abgang von Mittelfeldspieler Malick Yalcouye weh tun, da muss Parensen Qualität liefern. Tormann Kjell Scherpen, der ebenso wie Yalcouye Brighton „gehört“, deutete an, in Graz bleiben zu wollen. Ob das zu finanzieren sein wird? Als Nachfolger ist der 21 jährige Russe Danili Khudyakov geplant, mit 1,94 Metern zwölf Zentimeter kleiner als der Holländer. Im Herbst kam er zu vier Einsätzen statt des verletzten Scherpen, ließ sich weder in der Champions League gegen Girona und Lille noch in der Bundesliga gegen Altach und WSG Tirol etwas zu Schulden kommen.  In der Offensive setzte Säumel auch auf das Comeback des verletzten Seedy Jatta. Aber generell muss mehr kommen als der  19 jährige Franzose Axel Kayombo aus der zweiten Schweizer Liga. Auch wenn der eine siebenstellige Summe kostet. Mehr Qualität muss auch die Devise bei der Wiener Austria sein. Mit der aktuellen Besetzung gäbe es nur wenig Chancen, in der Qualifikation zur Champions League drei Hürden zu nehmen. Das ist man in der Qualifikation um die Ligaphase der Conference League sicher besser „aufgehoben“.

Die Austria war in den letzten sechs Jahren die einzige Mannschaft, die zweimal aus der Qualifikationsgruppe einen Europacupplatz erkämpfte. Zweimal gegen Hartberg. Die Steirer setzten sich vor fünf Jahren als Fünfter der Meistergruppe gegen die Austria durch. Montagabend geht es im Linzer Stadion zwischen dem LASK und Hartberg um die Qualifikation für die Finalspiele gegen Rapid am Donnerstag und Sonntag.  Die Saisonbilanz: Der LASK gewann zweimal in Hartberg, in Linz gab es zwei Unentschieden. Für den LASK wäre es die „Krönung“ einer verpatzten Saison, daheim an Hartberg zu scheitern. Bei Altach gab es ach der Rettung einen Rücktritt: Sportchef Roland Kirchler machte nach zwei Saisonen Schluss. Weil mit ihm noch keiner über die Verlängerung des Vertrags sprach, handelte der Tiroler.

Foto: APA/Erwin Scheriau.

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